Freeride-Nachwuchs überzeugt beim 1* FWT Qualifier im Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau
Freeride-Nachwuchs überzeugt beim 1* FWT Qualifier im Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau
Die Zukunft des Freeridens ist gesichert – das hat der so beliebte Einsteigerevent der Open Faces Series am vergangenen Samstag eindrücklich unter Beweis gestellt. Pünktlich zum Conteststart ließ sich die Sonne blicken und zahlreiche motivierte Teilnehmer:innen, darunter auch viele neue Gesichter, nutzten die Gelegenheit, um ihr Können unter Beweis zu stellen.
Von der ersten bis zur letzten Line war klar: Die Rider:innen, ob Anfänger:in oder Fortgeschrittene, zeigten beeindruckende Leistungen, was nicht nur die Zuschauer:innen, sondern auch die Judges begeisterte. Besonders bemerkenswert war, dass auch bereits die Einsteiger:innen ein Gefühl für das Gelände bewiesen und keine Chance ungenutzt ließen, um mit Cliffdrops oder Kickerhits wertvolle Punkte zu sammeln. Manche Punkte blieben zwar auch auf der Strecke liegen oder die Rider:innen riskierten gar eine Disqualifikation, da sie aufgrund des sogenannten „Zonings“ außerhalb des erlaubten Bereichs fuhren. Nichtsdestotrotz waren die Livestream-Moderator:innen rund um Flo Orley und Aline Bock oft sprachlos angesichts der beeindruckenden Performances – von technisch anspruchsvollen Lines bis zu stylischen Tricks war alles dabei, was das Freeride-Herz höherschlagen lässt.
Der Freeridesport lebt und wächst
Mit dem sichtbaren Enthusiasmus aller Rider:innen ist eines klar: Der Nachwuchs ist da und motiviert. Dies beweist einmal mehr, warum die 1* Qualifier Bewerbe einen so hohen Stellenwert haben. Sie bieten ein niederschwelliges Format, das ideal für Fahrer:innen ist, die ihre ersten Schritte im Contest-Umfeld wagen möchten und den Einsteigercontest als Sprungbrett in die Freeride World Qualifier-Serie sehen. Andere wiederum nehmen an einem 1* Bewerb teil, um ohne Druck und Erwartungen Contest-Luft zu schnuppern – und fangen dann oft buchstäblich Feuer für den Sport.
Altbekannte Gesichter kürten das Junior-Podium
Den Anfang machten die Juniors, die den Erwachsenen ordentlich vorlegten. In der Kategorie der Ski Men U16 jubelte einer, den mittlerweile jede:r in der Szene kennt, am obersten Treppchen. Toma Trandafir (ROU) holte sich nach Silvretta Montafon und der Youngstars-Challenge in Oberstdorf bereits den dritten Sieg in dieser noch jungen Saison und sorgte mit zwei weiten Straightair-Cliffs gleich zu Beginn und einem 360 auch hier für bleibenden Eindruck. Den zweiten Platz sicherte sich der Lette Jekabs Birznieks, der seinen Run mit einem Jump über die Ridge startete und einen 360 sowie einen Straightair über die Kicker nachlegte. Und auch der drittplatzierte, Korbinian Werth aus Deutschland, ist kein Unbekannter im Freeride-Nachwuchs. Er holte sich nach dem Junior-Bewerb in Silvretta Montafon den nächsten Podestplatz.
Bei den Snowboard Men U18 setzte sich der Deutsche Mika Schweizer mit einem stattlichen Vorsprung von 20 Punkten ab und holte sich den ersten Platz. Als Nachwuchsathlet des deutschen Slopestyle- und Bigairteams sollte man sich diesen Namen auf jeden Fall merken. Mit erst 14 Jahren bewies der zweitplatzierte Gabe Hardwick (AUS) bereits viel Style und Technik und Niklas Frauenstein (GER) rundete das Podium der Snowboarder ab. Auch die Kategorie der Ski Women U18 ging mit Tabea Tropp an das deutsche Team. Tabea wurde ihrer Favoritenrolle nach bereits zwei Siegen in dieser Saison gerecht und überzeugte mit einer kontrollierten Fahrt. Dahinter platzierten sich Poppy Freeman (NZL), die bereits in der New Zealand Junior Freeride Tour Erfolge feierte und Milla Grattan (AUS), die nach einem Sturz gleich zu Beginn ihres Runs sofort wieder auf den Beinen war und ihren Lauf noch fortsetzen konnte.
Aiden Fitzpatrick (NZL), der gemeinsam mit der Stefan Häusl Freeride Crew am Arlberg trainiert, zeigte insgesamt drei 360 und bewies somit nicht nur Kontrolle auf den Kickern, sondern auch im Gelände. Das Podium der Ski Men U18 komplettierten Harry Rowden (AUS) und Mika Rolshoven (GER), der den Contesttag mit Startnummer 1 eröffnete.
Erwachsene legten beeindruckend nach
Tessa Knoef (GER) holte sich bei ihrem ersten Freeride-Contest in der Kategorie der Snowboard Women gleich einen Sieg und teilte das Podest mit Alina Brandacher (AUT), die mit einem Cab 180 in den Run startete sowie mit ihrer Landsfrau und Letztjahressiegerin Mia Grempel (GER), als Drittplatzierte.
Die Kategorie Snowboard Men konnte Vorjahressieger Sebastian Kepplinger (AUT) wieder für sich entscheiden. Er startete zügig in den Run und überzeugte trotz einer kurzen Unsicherheit schließlich mit zwei 360. Carl Ziegler (GER) ist ebenfalls ein bekanntes Gesicht auf dem Freeride-Podium und rettete nach einem Sturz im sehr steilen Gelände mit technischen Jumps noch seinen zweiten Platz vor dem Österreicher Johannes Leitner.
Tereza Novotnà (CZE) aus der Kategorie der Ski Women startete bereits vor sieben Jahren zum ersten Mal im Alpbachtal und zeigte, dass ihr das Face liegt. Den ersten Podiumsplatz bei ihrem ersten Contest in Europa holte sich Jessica Winston Smith (AUS) mit Platz zwei und die bronzene Lokalmatadorin Vicky Candlin (AUT) wurde von ihrem Fanclub in der Public Area trotz eines Sturzes lautstark bejubelt.
Ein wahres Feuerwerk zündete bei den Ski Men Jonathan Hauss (AUT), der sich mit einem 360 über die Windlip und den Scott-Kicker sowie einem Cork 7 satte 91 Punkte abholte. Auch Filip Rabanser (ITA) überzeugte mit einem Cork 3 über den oberen Kicker sowie sauberen Cliffs und Hannes Mühlböck (AUT) zeigte einen Handdrag-360 über die Ridge sowie einen Backflip und einen weiteren Kicker-Spin.